Nachschrift über dem unbekannten Fleischmann Katalog
Additional info about the unknown Fleischmann catalog

Mit freundlicher Unterstützung vonwith special thanks to
Frau Ellen Motz
Dr. Helmut Schwarz, Direktor Spielzeugmuseum Nürnberg
Dr. Jürgen Franzke, Direktor DB-Museum
Dr. Walter Gebhardt, Stadarchiv Nürnberg
Stadarchiv Amsterdam


 

Via diesem Weg möchte ich gerne einige Sammlerkollegen und andere Kenner herzlich danken für Ihre Hinweise, die zu eine genauere Bestimmung des unbekannten Fleischmann Kataloges hat geleitet.

Von Dr. Helmut Schwarz, Direktor des Spielzeugmuseums Nürnbergs bekam ich ein Bild von einem Fleischmann Katalog-Nachtrag aus 1939 mit alten Artikelnummern. Obwohl spätere Ausgaben, d.h. vor 1945 nicht aus zu schliessen sind, ist es annehmlich, dass den 1939 Nachtrag das letztes Fleischmann Dokument vor dem Krieg war.

Dank einer Hinweis von Dr. Jürgen Franzke kann den Katalog sicher als original bestempelt werden und dass der querformatige Katalog aus der unmittelbaren Nachkriegszeit stammt, als man sich entschieden hat, ein neues Format aufzunehmen. Die schlechte Druckqualität und das billige Papier sprechen auch für eine Datierung ab Mitte 1945 oder später. Jedenfalls konnte eine genauere Jahresangabe nicht gegeben werden.

Aus verschiedenen Quellen kam noch die folgende Information über dem Kaufhaus Motz zu. Der in Berlin gebuhrenen Carl Albert Emil Motz (1882-1957) kam Anfang 1921 zu Amsterdam und war zu dieser Zeit Handelsvertreter und Handelsreisender für die Bing Handelsvertretung in Amsterdam. Ab 22 Januar 1926 wurde ein selbsttägiges Unternehmen unter den namen C. Motz gegründet und beschäftigte 16 Mitarbeiter. Interessant Detail: laut eine Zeitung aus 1948 hatte C. Motz schon im Jahr 1923 Mitarbeiter im Dienst.

Obwohl keine Rechtsauffolger des Bing Concentrums Amsterdam ab 1927 bekannt sein - es ist fraglich ob es überhaupt einen Rechtsauffolger gegeben hat - ist es trotzdem sehr warscheinlich, dass die Firma C. Motz ab 1927 die Alleinvertrieb über die Bing Spielwaren in Holland weiterführte. Möglicherweise wurde 1927 den ganzen Bing Inventar von dem Keizersgracht 452 umgelagert zu dem Lager der firma Motz. Dass die firma Motz nach 1927 sicher noch Bing Spielwaren verkaufte beweist den Fund eines Bing Händler Kataloges aus 1930, sehe ganz unten dieser Seite.

Die Firma C. Motz hatte 1926 eine Grosshandlung in Haushaltliche, luxe Artikeln und Spielwaren. Standort war eines 5 stockiges Gebäude von 400 Quadratmeter an dem OZ Achterburgwal 120 in Amsterdam, dass als Lager genutzt wurde. Etwa 50% der Umsatz lag bei den Spielwaren. Als Grossist importierte der Firma Motz das Spielzeug (via van Gend & Loos) und wurde in Amsterdam gelagert. Ab Lager wurde die Ware nicht an Endverbraucher, sonst nur an Spielzeugläden und Händler durchverkauft. Fleischmann wurde sowie vor und nach dem Krieg eingekauft.

Ab 1935 wurde der Firma umbenannt in N.V. agentuur en commissiehandel v/h C. Motz. Ob der Firma C.Motz die Alleinimport hatte von Fleischmann Spielzeug lässt sich bis heute (noch) nicht klaren. Feststeht, dass es mehrere Händler gab, die das Spielzeug recht aus Nürnberg importierten. Nach 1945 wurde die Import mehr und mehr strukturiert, bevor Otto Simon 1952 die Alleinimport von Fleischmann Spielwaren bekam.

Nach dem Tot des Gründers in 1957 wurde Der Firma C. Motz noch einige Jahren durch seine Tochter Ellen Motz weitergeleitet. Um 1966 wurde der Firma Motz endgültig gelöst.

Über Zerreiss & Co kann noch gemeldet werden, dass diesem Betrieb 1903 gegründet worden ist und das die Produktion 1999 aufgegeben wurde. Laut Dr. Walter Gebhardt des Stadarchivs Nürnberg ist das Überdauern des Firmenarchivs von Zerreiss unwahrscheinlich, aber konnte es für den Privatbereich nicht ausgeschlossen werden. Über der Druckanzahl und genaue Jahresangabe ist also nichts mehr zu sagen. Es wäre schön, wenn deutsche Sammlerkollegen noch etwas tiefer in die Geschichte von Zerreiss tauchen könnten um mehr Klarheit zu diesem Subjekt geben zu können.

Die Fleischmann Produktion wurde juni 1945 wieder aufgenommen. Hergestellt wurden Spielwaren für den Export aus der Vorkriegsproduktion und Gebrauchsgegenstände wie Kartoffelschäler, Vorhangstangen oder Möbelschlösser.

Alle bisherige bisherige Fakten zu dem unbekannten Fleischmann Katalog deuten auf einer Nachkriegsausgabe, also ab Mitte 1945, aber sicher nicht später als Ende 1948. Obwohl es keine durchschlaggebende Fakten über eine genauere Jahresangabe zu geben sind, ist handelsgründlich eine Ausgabe m.E. um 1945/46 mehr annehmlich dann 1948.

Vielleicht gibt es in der Zukunft neue Fakten zu diesem unbekannten Fleischmann Katalog und kann eine genauere Jahresangabe gegeben worden.


Wer kann mehr Klarheit geben über der Namensgebung dieses Tankdampfers?

 

Zuschrift (Februar 2012):

Ende Februar 2012 habe ich noch eine Recherche gemacht in meiner Katalogsammlung in dem ich die Verknüpfungen von dem bekannten Handelshaus F.A.O. Schwarz aus New York und verschiedenen deutschen Spielwarenherstellern untersuche.

Beim Hineinschauen meines Bing 1930 Händler Kataloges fällte mich das Firmenstempel auf der Innenseite des Kataloges auf:

Obwohl ich diesen Katalog etwa 10 Jahren her erworben habe, fällte mich erst jetzt auf, dass diesen Katalog je zu dem Hause Motz gehört hat!

 

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